Ladeinfrastruktur im Hotelgewerbe: Chancen, Wirtschaftlichkeit und Zukunftsperspektiven
- CUT! Energy

- 17. Nov.
- 5 Min. Lesezeit
Die Mobilitätswende ist in vollem Gange. Immer mehr Menschen reisen mit Elektrofahrzeugen, sei es privat oder geschäftlich. Für Hoteliers wird die Bereitstellung von Ladeinfrastruktur damit nicht mehr nur ein optionaler Service, sondern zunehmend ein entscheidendes Auswahlkriterium bei der Buchung.
Gäste schätzen die Möglichkeit, ihr Fahrzeug bequem während des Aufenthalts zu laden. Hotels, die frühzeitig in Ladeinfrastruktur investieren, sichern sich nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern steigern auch ihre Attraktivität, Sichtbarkeit und Gästezufriedenheit. Gleichzeitig können sie neue Zielgruppen erschließen, darunter Geschäftsreisende, Außendienstmitarbeiter oder Veranstaltungsbesucher, für die Ladepunkte ein entscheidendes Kriterium sind.

Strategische Bedeutung von Ladeinfrastruktur für Hotels
Die Integration von Ladeinfrastruktur ist weit mehr als ein technisches Projekt. Sie ist ein strategisches Investment mit mehreren Effekten:
Gästezufriedenheit und Bindung:
Ein positives Ladeerlebnis fördert die Rückkehrwahrscheinlichkeit und sorgt für bessere Bewertungen. Gäste, die bequem laden können, verbringen mehr Zeit im Hotel und nutzen weitere Angebote wie Spa, Restaurants oder Veranstaltungen.
Neue Zielgruppen erschließen:
Firmenkunden und Eventbesucher achten zunehmend auf die Ladeinfrastruktur am Hotel. Hotels, die diesen Service bieten, sichern sich einen klaren Wettbewerbsvorteil.
Nachhaltigkeit und Markenpositionierung:
Elektromobilität unterstützt die nachhaltige Ausrichtung eines Hotels und stärkt dessen Markenimage. In Kombination mit Ökostrom, Kooperationen mit Mobilitätsdienstleistern oder anderen zusätzlichen Services signalisiert das Hotel Innovationskraft und Umweltbewusstsein.
Wettbewerbsvorteil:
Hotels ohne Ladepunkte riskieren, Gäste an Häuser zu verlieren, die diesen Service bereits anbieten. Wer frühzeitig investiert, positioniert sich als moderner Akteur.
Wirtschaftlichkeit von Ladeinfrastruktur
Die Installation von Ladeinfrastruktur ist eine Investition mit langfristiger Perspektive. Neben den Anschaffungskosten lassen sich neue Einnahmequellen erschließen, die den ROI verbessern:
Anschaffungskosten:
Eine Ladestation kostet je nach Leistung, Ausstattung und Design zwischen 4.000 € und 8.000 €. Besonders, wenn die Anschlussleistung vor Ort noch nicht vorhanden ist, können Fördermittel einen erheblichen Teil der Investitionen decken.
Betreiberkonzepte:
Ob Eigenbetrieb, Full-Service oder Hybridlösungen: Die Wahl des Betreiberkonzepts beeinflusst Aufwand, Kosten und Erträge. Hotels können Ladepunkte exklusiv für Gäste anbieten oder sie auch öffentlich zugänglich machen. Darüber hinaus ist eine semi-öffentliche Lösung möglich, die beispielsweise das Laden für die eigenen Hotelgäste günstiger anbietet als für Externe.
Förderprogramme:
Förderprogramme senken Investitionsrisiken und erhöhen die Rentabilität. Hotels sollten Förderanträge frühzeitig stellen und verschiedene Programme kombinieren, um die Investitionskosten maximal zu reduzieren.
Betreiberkonzepte für Hotels
Hotels haben verschiedene Möglichkeiten, Ladeinfrastruktur zu betreiben. Die Wahl hängt von Größe und Lage des Betriebs, Gästestruktur und strategischer Ausrichtung ab:
Konzept | Aufwand Hotel | Vorteile | Nachteile |
Eigenbetrieb | Hoch | Volle Kontrolle, Erlöse direkt | Technisch anspruchsvoll, Fachpersonal benötigt |
Full-Service / Contracting | Niedrig | Installation, Wartung, Abrechnung ausgelagert | Erlösbeteiligung oder Gebühr, keine Kontrolle |
Hybridmodell | Mittel | Hardware vom Hotel, Abrechnung durch Dienstleister | Beibehalt der Kontrolle über Hardware und Tarifstruktur |
Technik & Infrastruktur im Detail
Die technische Planung ist entscheidend, um effiziente, sichere und nutzerfreundliche Ladepunkte bereitzustellen:
AC- und DC-Ladung
AC-Ladepunkte (11–22 kW) eignen sich besonders für Gäste, die mehrere Stunden im Hotel bleiben. DC-Schnellladepunkte (50–150 kW) sind ideal für Geschäftsreisende oder Gäste, die nur kurz laden möchten.
Lastmanagement
Hotels mit mehreren Ladepunkten müssen die verfügbare Stromkapazität effizient nutzen. Ein Lastmanagementsystem verteilt die Energie dynamisch auf alle Ladepunkte. Dadurch werden Netzüberlastungen verhindert, die Ladeleistung optimiert und die Betriebskosten gesenkt. Gäste profitieren von zuverlässigem Laden, auch wenn mehrere E-Fahrzeuge gleichzeitig angeschlossen sind.
Abrechnung & Eichrecht
Hotels müssen den Stromverbrauch korrekt erfassen, insbesondere bei öffentlicher Nutzung. Digitale Backend-Systeme erleichtern die automatische Abrechnung, liefern Auswertungen und sorgen für Rechtssicherheit.
Strom- und Netzanschluss
Je nach Anzahl und Leistung der Ladepunkte kann ein erhöhter Netzanschluss notwendig sein. Brandschutz, Sicherheitseinrichtungen und technische Anschlussbedingungen müssen berücksichtigt werden.

Rechtliche Rahmenbedingungen: Was Hotels wissen müssen
Die rechtlichen Vorgaben sind für Hotels ein zentraler Faktor bei der Planung von Ladeinfrastruktur. Wer die Regeln frühzeitig kennt, kann sowohl Förderungen optimal nutzen als auch spätere rechtliche Risiken vermeiden.
GEIG – Pflicht zur Ladeinfrastruktur ab 2025
Das Gebäude-Elektromobilitätsinfrastruktur-Gesetz (GEIG) schreibt vor, dass an Nichtwohngebäuden künftig Ladepunkte bereitgestellt werden müssen. Für Hotels bedeutet das: Wer Neubauten plant oder bestehende Gebäude modernisiert, muss die Infrastruktur so einplanen, dass Gäste künftig Elektrofahrzeuge laden können. Eine frühzeitige Umsetzung hat den Vorteil, dass Fördermittel einfacher genutzt werden können und die Investition langfristig auf die steigende Nachfrage nach E-Mobilität ausgerichtet ist.
Eichrecht – korrekte Verbrauchserfassung
Bei öffentlich zugänglichen Ladepunkten ist die exakte Verbrauchserfassung gesetzlich vorgeschrieben. Das Eichrecht stellt sicher, dass Ladekunden genau das abgerechnet wird, was sie tatsächlich verbrauchen. Hotels müssen daher öffentliche Ladepunkte mit eichrechtskonformer Messung installieren, um rechtliche Probleme zu vermeiden. Digitale Abrechnungssysteme erleichtern diesen Prozess erheblich, da sie automatisch Verbrauchsdaten erfassen und auswerten.
Weg-Recht bei gemischt genutzten Gebäuden
Befindet sich das Hotel in einem Gebäude mit mehreren Eigentümern oder gemischt genutzten Flächen, müssen Ladepunkte gegebenenfalls von der Eigentümergemeinschaft genehmigt werden. Das gilt insbesondere für Stellplätze in gemeinschaftlich genutzten Bereichen. Hotels sollten frühzeitig Gespräche führen, um Verzögerungen bei der Umsetzung zu vermeiden.
Praxis-Tipp: Wer die rechtlichen Vorgaben frühzeitig berücksichtigt, kann Ladeinfrastruktur nicht nur sicher betreiben, sondern auch Förderungen optimal ausschöpfen und den Gästen ein verlässliches Ladeerlebnis bieten.
Trends und Zukunftsperspektiven in der Hotellerie
Die Ladeinfrastruktur in Hotels entwickelt sich rasant weiter und ist ein zentraler Bestandteil moderner Gästeservices. Mehrere Trends prägen die Branche und geben gleichzeitig Hinweise darauf, wie sich Hoteliers in Zukunft positionieren sollten.
Wachstum der Schnellladeinfrastruktur
Die Zahl der Schnellladepunkte steigt kontinuierlich. Besonders für Hotels mit hohem Gästeaufkommen, wie Stadthotels oder Tagungshotels, sind Schnellladepunkte zunehmend relevant. Gäste, die nur kurz im Hotel verweilen, möchten ihr Elektrofahrzeug effizient laden, ohne lange Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen. Hotels, die frühzeitig in diese Technologie investieren, erhöhen nicht nur die Attraktivität für Kurzzeitgäste, sondern können auch den Umsatz durch höhere Belegungszahlen und zusätzliche Services steigern.
Messbare Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit wird für Hotelgäste immer wichtiger. Hotels, die Elektromobilität mit Ökostromangeboten, nachhaltigen Zusatzservices und cleveren Mobilitätslösungen kombinieren, stärken ihr Markenimage und binden Gäste langfristig. Nachhaltigkeit wird somit messbar und zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Kooperationen und neue Geschäftsfelder
Partnerschaften mit Mobilitätsdienstleistern, Carsharing-Anbietern oder Energieversorgern eröffnen Hotels neue Geschäftsmöglichkeiten. Beispielsweise können Hotels exklusive Ladepakete für Carsharing-Fahrzeuge anbieten oder Energiepartnerschaften nutzen, um eigene Stromkosten zu optimieren. Solche Kooperationen tragen nicht nur zur Auslastung der Ladepunkte bei, sondern erhöhen auch die Sichtbarkeit des Hotels bei einer wachsenden Zielgruppe von Elektroautofahrern.
Prognose für die Hotellerie
Analysen und Branchenprognosen zeigen: Ladeinfrastruktur wird in der Hotellerie bis 2030 zur Standardausstattung gehören. Hotels, die jetzt investieren, sichern sich frühzeitig einen strategischen Vorsprung, positionieren sich als Vorreiter und profitieren langfristig von gesteigerter Attraktivität, Umsatzpotenzialen und einem nachhaltigen Markenimage.
Fazit: Ladeinfrastruktur als strategisches Investment für Hotels
Die Installation von Ladeinfrastruktur im Hotelgewerbe ist längst kein optionaler Luxus mehr – sie ist ein strategischer Wettbewerbsvorteil. Hotels, die frühzeitig und professionell in Ladetechnologien investieren, profitieren in mehrfacher Hinsicht.
Attraktivität steigern:
Elektroautofahrer suchen gezielt nach Unterkünften, die komfortables Laden ermöglichen. Hotels, die diesen Service bieten, erhöhen ihre Buchungswahrscheinlichkeit und verbessern die Gästezufriedenheit. Das positive Erlebnis beim Laden führt zudem dazu, dass Gäste länger im Haus verweilen und weitere Angebote wie Restaurant, Spa oder Veranstaltungsräume nutzen.
Umsatzpotenziale nutzen:
Ladepunkte eröffnen neue Einnahmequellen. Sie können entweder direkt kostenpflichtig angeboten werden oder die Aufenthaltsdauer der Gäste verlängern, wodurch zusätzliche Umsätze in anderen Bereichen entstehen. Hotels, die öffentliche Ladepunkte anbieten, profitieren zudem von Zusatzeinnahmen durch externe Nutzer.
Markenwert & Nachhaltigkeit stärken:
Elektromobilität ist ein sichtbares Zeichen für eine nachhaltige und zukunftsorientierte Ausrichtung. Hotels, die Ladeinfrastruktur anbieten, positionieren sich als umweltbewusst und modern. In Kombination mit Ökostrom, nachhaltigen Services und einer klar kommunizierten Green-Strategie entsteht ein starkes Markenimage, das sowohl Privat- als auch Geschäftskunden anspricht.
Rechtliche Sicherheit und Fördermittel:
Wer frühzeitig plant, kann die gesetzlichen Vorgaben (z. B. GEIG) einhalten und gleichzeitig Förderprogramme nutzen, um die Investitionskosten zu reduzieren. Frühzeitige Planung minimiert Risiken und sorgt dafür, dass die Ladeinfrastruktur langfristig zuverlässig betrieben werden kann.
Insgesamt zeigt sich: Hotels, die Ladeinfrastruktur professionell umsetzen, profitieren nicht nur wirtschaftlich durch neue Umsatzpotenziale, sondern auch strategisch. Sie sichern sich langfristig Gästebindung, Wettbewerbsfähigkeit und ein zukunftsfähiges Markenimage - ein Investment, das sich in mehrfacher Hinsicht auszahlt.
CUT! Energy unterstützt Hotels kompetent und umfassend: Beratung, Installation und Betrieb aus einer Hand. So wird Elektromobilität nicht nur zur Pflicht, sondern zu einer nachhaltigen Wertsteigerung.




Kommentare